Böse Augen

Pinsel und Schere: Das Kleine Grosz-Museum Berlin zeigt in einer vierten Sonderausstellung »Die Collagen« von George Grosz

bis zum 3. Juni 2024

Der große George Grosz hat auch kleine Sachen gemacht, z. B. spöttisch-liebevoll collagierte Postkarten, die er an seine Freunde und Verwandten schickte. »ME BRUMMT ZE HEAD«, schrieb er 1957 selbstkritisch an seinen Schwager, im selben Jahr deutlicher: »ICH BIN STINKBESOFFEN.« Aus diesem Jahr stammt auch sein letztes, traurig-sarkastisches Selbstporträt als »Clown von New York«.

Im Kunsthaus Dahlem – im alten Arno Breker Atelier – sind die Arbeiten von Peter László Péri (1899-1967) zu sehen

bis 28. Januar 2024

Vom 10. März bis 2. Juni 2024 im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen

Péri’s People, das sind Figuren aus Beton in allen möglichen Größen, Positionen und Konstellationen. Sie trotzen selbst der Schwerkraft, blicken rechtwinklig von der Wand abstehend in die Welt. Péri’s People, das sind die »einfachen« Menschen, für die der Künstler sich zeitlebens interessierte und für die er seine Kunst machen wollte. Dabei hat er ein ganz eigenes Werk von Reliefs, Skulpturen und Büsten erschaffen, das jetzt im Kunsthaus Dahlem – dem ehemaligen Arno-Breker-Atelier – neben Radierungen, Zeichnungen und Linolschnitten zu sehen ist, organisiert in Kooperation mit dem Gerhard-Marcks-Haus in Bremen.

Warum kennt man Peter László Péri kaum? Er war von früher Jugend an Kommunist. Als Künstler zunächst Expressionist, dann Konstruktivist, später Realist. Bekannt überwiegend in linken Kunstkreisen, fasste er im Kunstmarkt kaum Fuß, zudem geriet er in Zeiten des Kalten Krieges mit seinen gegenständlichen Arbeiten unter den Verdacht des »sozialistischen Realismus«.

Péri´s People

Der Weg zur Ikone. Die Ausstellung „Zauber des Nordens“ in der Berlinischen Galerie zeigt: In Berlin wurde Munch zu Munch

bis 22. Januar 2024

»Schweinerei und Gemeinheit!« – Anton von Werner, der erzkonservative Historienmaler, Vorstand des Berliner Kunstvereins, war schockiert über diese Bilder. Er setzte durch, dass die Ausstellung im Ehrensaal des Architektenhauses in der Wilhelmstraße in Berlin schon eine Woche nach der Eröffnung am 5. November 1892 geschlossen und abgebaut wurde. Die »Affaire Munch« beschäftigte die Berliner Kunstwelt. »Bessere Reklame kann ich gar nicht haben«, schrieb der 29jährige Maler an seine Tante Karen Bjølstad und zog nach Berlin.

    Der Weg zur Ikone